Karlsruhe wird 300 dieses Jahr, 2015. Was für ein freudiger Anlaß mal alles zu feiern was die Stadt so zu bieten hat. Die Kunst hat ja schon eine lange Tradition hier in der Stadt. Durch Einrichtungen wie die Kunsthochschule, HFG, ZKM, die Musikhochschule, Grafikerschulen und viele freie Einzelkünstler und andere Kunstschaffende Gruppen hat Karlsruhe eine ordentliche Menge an Künstlern pro Einwohner zu bieten.
Als erstes Kunst-Event im Geburtagsjahr 2015 finden die Galerientage Karlsruhe statt. 2 mal im Jahr öffnen die 10! Karlsruher Galerien an einem Samstag für 6 Stunden die Tore für Kunstgenießer. Von außerhalb Karlsruhes betrachtet könnte man sagen, naja, Karlsruhe ist wohl eine Kleinstadt. In anderen Städten gibt es 10 Galerien schon in einer Straße oder in einem Haus. Bei uns eben nur in der ganzen Stadt. In 300 Jahren Stadtgeschichte hat Karlsruhe mathematisch betrachtet pro Jahr 10 geteilt durch 300 = 0,03 Galerien hervorgebracht.
Dann möchte ich mich vorab informieren, über die 10 Karlsruher Galerien, um zu sehen was den wo so geboten ist. Beim Googlen finde ich die Internetseite www.galerientag-karlsruhe.de, eine eigene Facebookseite und 2 Einträge im Stadtmagazin inka. Super, bevor man sich bei diesem widerlichen Hundewetter auf die Beine macht, um die aktuelle Situation der 10 Karlsruher Galerien zu erleben, kann man sich also online informieren. Die Überraschung. Veraltete Infos und … Coming soon… Nichts im Internet. Hallo Karlsruher Kunstveranstalter. Soll ich mich bei diesem Dreckswetter wirklich auf den Weg machen wenn es so aussieht als wäre diese Veranstaltung mehr tot als lebendig? Haben diese 10 Schwergewichte der Karlsruher Galerienszene nicht einen einzigen Mitarbeiter der dafür sorgt, das im Internet die Informationen aktuelle sind? Wohl nicht. Der Facebookeintrag ist veraltet, die Webseite zeigt nur „coming soon“ und die Einträge vom inka-magazin sind auch nicht von diesem Jahr. Es entsteht der Eindruck, als müssten nicht alle davon erfahren. Nur die ohnehin schon wissen das diese Galerientage stattfinden sind erwünscht. Als ich zufälig gegen 19 Uhr an der Galerie Knecht vorbeilief war ich nicht überrascht. Die Galerie war voll. Voll mit geladenen Gästen, alten Freunden, man kennt sich. Durchschnittsalter mindestens 60, Bildungsstand nachdem was man durch das Schaufenster sehen konnte mindestens Hochschule. Alle unter sich. Ein inzestuöses Bild des Schreckens. „Je ne suis pas l’art. Und das ist auch gut so“ denke ich beim Anblick dieser Menschen. Ein radikalisierter Zusammenschluß überalterten Bildungsbürger, die als Kunstrassisten agieren.