Wie für viele war Gin ein gelegentlicher Genuss für Heiko Hoos. Bis der Barkeeper von seiner Lieblingsbar fragte, wie dieses besondere Getränk schmecken würde, wenn er es selbst machen könnte. Die Frage war der erste Samen von Hoos London Gin.
Da Hoos Schwager tatsächlich eine Brennerei besitzt, war die Idee leicht umsetzbar. Fast drei Jahre dauerte es, bis drei Gin-Aromen kreiert waren (ein neues ist in Kürze marktreif) und in verschiedenen Bars und Läden angeboten wurden – eine Marke entwickelte sich in Karlsruhe völlig frei und schlich sich in Herz und Gaumen von Genießern.
Die Entscheidung, das Getränk nach der traditionellen Londoner Gin-Methode zu machen, sei für einen Anfänger passend gewesen, erinnert sich Heiko Hoos. Das bedeutete trotzdem einen Tauchgang in eine Welt neuer Entdeckungen. „Ich musste herausfinden, ob die Anlage, die mein Schwager hat, dafür geeignet ist, wie eine Brennanlage überhaupt läuft, wie Destillation funktioniert, wie die Kräuter einzulegen sind, bei wie viel Prozent Alkohol welche Aromen für den Gin herausgezogen werden“, sagt er. Nach etwa zwei Monaten und intensiver Lektüre botanischer Bücher kam die Idee für sein erstes Rezept.
„Ich wollte eine Mischung zwischen dem New Western und dem ganz traditionellen Gin, der nur nach Wacholder schmeckt oder stark, da zwischen halt, klassisch trocken, aber trotzdem aromatisch”.
Seit dem ersten „Brenn-Versuch“ hat Heiko Hoos viel gelernt. Wie er ausführt, verlange der Prozess neben der Theorie auch viel Geduld, da der Gin seine Zeit brauche, um seinen Geschmack zu entwickeln: „Eine gewisse Zeit, damit sich die Aromen besser verbinden; flüchtige Stoffe gehen weg. Nach 6 Wochen Lagerung war die erste Gin-Kreation perfekt.“
Hoos London Gin hat in seinen vier Sorten neben den klassischen Wacholderbeeren eine Kombination aus 15 getrockneten Kräutern, zum Beispiel Koriander, Zitrone, Orangenschale, Majoran, Zitronenmelisse, Kiefernknospen, Süßfenchel, Kamille, Kardamom-Samen. Drei Sorten sind es noch: Klassischer London Gin, ein fassgelagerter Reserve Gin, im neuen Eichenfass gelagert für 4 Wochen), Pink Grapefruit Gin-Likör (eher bitter, auf Basis Likör).
„Die vierte Kreation kommt in etwa zwei Monaten“, sagt Hoos. „Es wird ein rauchiger Gin sein, eine Mischung zwischen Mescal und Gin.“ Es könnte ein wenig ungewöhnlich klingen, aber Heiko Hoos ist nicht nur „Gin-Brenner“. Nach seiner Ausbildung zum Metzger studierte er Grafik-Design, arbeitet im Bereich „Art Handling“ und kommt über seine Gin-Leidenschaft zurück zum Fleisch: Gin-Wurst.
Als Hobby hat er mit dem Gin begonnen – ob es so bleibt, wenn er jetzt im Laufe der Jahre so viel positives Feedback von der Öffentlichkeit erntet? Die Idee eines regionalen Produkts scheint die Menschen zu interessieren: „Die Karlsruher kaufen gern Produkte aus Karlsruhe.“
Dieser „Südstadt-Gin“ ist natürlich in der Südstadt zu finden: im Zuckerbecker Laden (Werderplatz). Wer „Kunst und Kultur in der Südstadt 3“ am 29 und 30 April, ab 15:00 bis 19:00 besucht, kann im Herzen der Südstadt einmal einen Blick in Zuckerbecker’s Schaufenster werfen. Alle Verkaufs-Adressen und Bars, die ausschenken, sind auf der Webseite von Hoos London Gin genannt: http://www.hoos-london-gin.de/.
„Die Marke kennenlernen und probieren“, so Heiko Hoos, „können Interessierte in den nächsten Wochen gleich mehrmals an einem Stand: zunächst auf der Münzmesse Karlsruhe (23. April 2017 in der Schwarzwaldhalle/ Kongresszentrum Karlsruhe), dann auf der Karlsruher Messe LOFT – Das Designkaufhaus vom 19. bis 21. Mai 2017“ darf probiert werden. (Mehr dazu unter: https://www.messe-karlsruhe.de / https://www.loft-designkaufhaus.de)
(Text in Zusammenarbeit mit Ulrike Steldermann-Schaufelberger)