ErzieherInnen aus dem gesamten Umkreis Karlsruhe marschierten mit lautem Geklapper und Gepfeife durch die Südstadt für bessere Arbeitsbedingungen. Nimmt man mal das Einstiegsgehalt eines Feuerwehrmanns im Vergleich mit 1600 bis 2200 € Brutto als Maßstab, dann sehen die Einstiegsgehälter bei ErzieherInnen mit einem reinen Ausbildungsberuf ab 2300 € nicht so schlecht aus. Sieht man dagegen das durschnittliche Erstgehalt bei GrundschulehrerInnen mit 4000 € brutto, ist das im Vergleich zu einer Ärztin die auch im Schnitt mit 4000 € brutto einsteigt nicht wirklich nachvollziehbar. Ein PH-Studium wird damit einem Medizinstudium gleichgesetzt. Das kann es ja auch nicht sein. Insbesondere wenn man sich die Arbeitszeiten von jungen ÄrtzInnen in Krankenhäusern mal ansieht. 240 bis 300 Stunden und mehr im Monat sind keine Ausnahme. Es sollte eine grundsätzliche Gehaltsgerechtigkeitsprüfung für alle Berufsgruppen geben.
Anstatt für mehr Gehalt, plädiere ich als Eltern für akademisches oder besser qualifiziertes Personal, das insbesondere die schulische Bildung in Kindertagesstätten auf ein Niveau bringt, das für Kinder aller Bevölkerungsschichten eine Chancengleichheit im späteren Arbeitsmarkt bietet. Momentan ist die Betreuung von Kindern in erster Linie eine Ernährungs, Bespaßungs- und Spielveranstaltung für die Kinder. Eine hochwertige Bildungsförderung der Kinder während der Betreuungszeiten sieht man nur im Ansatz. Das ist aber nicht durch mehr Geld sondern durch qualifizierteres Personal erreichbar.

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ErzieherInnen Verdi-Streik
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